Ronsel do Sil ist ein Projekt einer der ersten Winzerinnen Spaniens, María José Yravedras. Sie gilt als Pionierin in einer von Männern geprägten Weinwelt. Unterdessen ist es ein Familienprojekt: sowohl ihr Ehemann, Felipe Pérez-Somarriba, wie auch ihre beiden Töchter unterstützen Maria José. Jeder trägt seinen Teil bei, und jede Unterstützung wird geschätzt, um die Vision und den Geist der ursprünglichen Bodega weiterzuführen.
Über unzählige Kurven gelangt man zur Bodega, welche ganz unten am Ende der steilen Hänge liegt mit einem atemberaubenden Blick auf den Rio Sil und die gegenüberliegenden Weinberge der Zone Amandi. Die Weinberge von Ronsel do Sil gehören zur D.O. Ribeira Sacra und befinden sich in den Unterzonen Ribas do Sil und Val do Bibei. Diese historisch bedeutsame Region mit atlantischem Charakter ist bekannt für ihre heroische Weinbaukultur auf traditionellen Stein-Terrassen. Aufgrund der steilen Hänge und der unzugänglichen Lagen ist der Weinbau hier extrem arbeitsintensiv, da der Einsatz von Maschinen nicht möglich ist. Der Name “Ronsel”, der das Kielwasser eines vorbeifahrenden Bootes beschreibt, symbolisiert das Ziel der Bodega, eine nachhaltige und leidenschaftliche Spur in der Wein- und Kulturlandschaft der Region zu hinterlassen.
Die ursprüngliche alte Bodega wurde 2010 Maria José und Felipe restauriert und reaktiviert. Als Önologen und Architekten entwarfen María José Yravedra und Felipe Somarriba die Kellerei so, dass die Weinherstellung ausschliesslich mithilfe der Schwerkraft erfolgt, um die Qualität der Weine der Ribeira Sacra zu maximieren. Mit einer Rebfläche von zehn Hektar wird der gesamte Ernteprozess von Hand durchgeführt, auf den für die Region typischen Terrassenweinbergen.
María José Yravedra verfolgt eine klare Philosophie für die Bodega: „In einer Zeit, in der alles digitalisiert und automatisiert ist, setzen wir auf natürliche Prozesse mit minimalen Eingriffen. Jede Flasche Ronsel do Sil ist eine Hommage an die Landschaft, ein kleines Kunstwerk, das Emotionen wecken und eine tief verwurzelte Reflexion über das Klima vermitteln möchte. Die Sammlung alter Rebsorten der Ribeira Sacra erfordert viel Hingabe und inspiriert uns dazu, die Essenz des Unbekannten zu erkunden und sie in der Gegenwart wertzuschätzen. Die tägliche Arbeit mit der Natur ist ein kontinuierlicher Lernprozess – obwohl sie äußerst anstrengend ist, lohnt sie sich in jeder Hinsicht. “
Die Weissweine bei Ronsel do Sil werden sanft gepresst, oft mit Stielen, ohne Entrappung, und die Gärung erfolgt spontan mit einheimischen Hefen bei kontrollierten Temperaturen von etwa 17–19°C. Sie reifen häufig auf ihren Feinhefen in Edelstahltanks oder Holzfässern, ohne dass eine Filtration oder Klärung stattfindet, um ihre Natürlichkeit zu bewahren. Für die Rotweine werden die Trauben in der Regel vollständig entrappt und ebenfalls spontan mit natürlichen Hefen vergoren. Während der Gärung kommt entweder das Remontado-Verfahren (Umpumpen) oder das sanfte Bazucado (Unterstossen des Tresterhuts) zum Einsatz. Nach der Gärung werden die Weine auf natürliche Weise geklärt, ohne den Presswein zu nutzen, und anschließend je nach Stil in Edelstahltanks oder Eichenfässern ausgebaut.
Die Weine werden hauptsächlich aus Mencía gekeltert, ergänzt durch seltene und traditionelle Sorten wie Merenzao, Brancellao, Sousón und Caíño, die jede Flasche mit einzigartigem Charakter bereichern. Der Muller Cepa ist eine Hommage an die Frauen und ehrt deren Rolle und harte Arbeit im Weinberg. Nebst dem Muller Cepa sind die Monocepages Pórtico de Gloria, Alpendre wie auch Al Pie del Cañon limitierte und kleine Produktionen.
Die Weissweine - ebenso alles Monocepages aus den autochthonen Traubensorten Godello, Dona Branca und Treixadura sind eine Hommage an die Ribeira Sacra und überzeugen durch ihre Frische und Mineralität.
Die Rot- und Weissweine aus der Kollektion Vel'Uveyra - auf galicisch "Schau auf den Weinberg" - bestechen durch ihren Charakter. Der Roséwein, eher untypisch und einer der wenigen in der Region, überzeugt durch seine Farbe und seinen fruchtigen Aromen und einer subtilen Mineralität.
Nachhaltige und biodynamische Praktiken: Das Weingut setzt auf natürliche Landwirtschaft und biodynamische Prinzipien, einschließlich manueller Bodenbearbeitung, Kompostierung mit Ginster und dem Einsatz von Schafen zur natürlichen Pflege der Weinberge. Im Weinkeller wird eine Schwerkraftflussanlage anstelle von Pumpen verwendet, um den Wein schonend zu bewegen. Die Reifung erfolgt in alten Holzfässern und Betontanks, mit minimalem Schwefeleinsatz, um den Charakter der einheimischen Trauben hervorzuheben.
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